Mail bezüglich des Beitrags
"Impfungen und die gestörte Lebenskraft"
von Ravi Roy in Natur und Heilen 2/2021

31. Juli 2021

Hallo C. und H.,

habe jetzt noch "Impfungen und die gestörte Lebenskraft" durchgelesen. Der Text macht erfreulicherweise wenig Arbeit, weil er weitgehend lebensphilosphisch ist.

Ausschnitt 1
Verunklärung der Abläufe im Körper

Es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Ravi Roys Impfkritik komplett in sich zusammenfällt. Dazu müsste man sein Buch "Die Physiopathologie der Impfungen" lesen, wo seine Argumentation offenbar von Edward Jenners Pockenimpfstoff ausgeht. Dass "Impfweiber" in der Türkei den Pocken mit Erfolg vorbeugten und diese - einer Impfung entsprechende Methode - von Mary Montagu vor Jenner in England propagiert wurde, ignoriert Ravi Roy. Als ich das Manuskript des Radiobeitrags1 hierüber nochmal las, fand ich frappierend, dass es ausgerechnet die Ärzteschaft war, die diese Methode ablehnte. Doch Krankheit war ihr Geschäft und ein von Narben lebenslang gezeichnetes Gesicht war ihr Problem nicht. Ravi Roy wiederum entwirft rund um das Auftreten von Kinderkrankheiten ein zweifelhaftes Idyll.

Im Satz "Dabei wird nur der auf eine bestimmte Krankheit spezialisierte Abwehrmechanismus aktiviert [...]" deutet sich an, dass Roy die Vorgänge bei der Immunabwehr nicht kennt.

Viele Grüße
Markus

Aussschnitt 2
Krankheit hat Sinn

Verweise

[1] vgl. "Impfen ist weiblich Die Geschichte der Impfpionierin Mary Montagu" von Christine Wunnicke im Kulturjournal vom 29.11.2020 auf Bayern2. Manuskript unter https://www.br.de/kultur/impfen-ist-weiblich-die-impfpionierin-mary-montagu100.htm