Nein, komplett falsch. Das kleinere Ende mit einem
Meter Durchmesser ist vorne. Also wir gucken jetzt von der Strom ...
mh3105
Also wir würden hinein gespült und zerhackt werden ...
td3110
hineingespült, auf diese Rotorblätter, der uns überhaupt nicht wehtun würde. das sind drei Rotorblätter auf dem Rotorhalter, der direkt auf dem Generator geht. Die Rotorblätter sind aus Polyethylen, aber carbonfaserverstärkt. Die sind schwarz, die Turbine ist blau.
Von einer Komponente ist der Vorrat in den Regalen
besonders groß, das sind metallglänzende, lange
Zylinder. Man könnte sie für sprengstoffgefüllte
Torpedos handeln. Tina Disano jedoch versichert.
td3407
Wir sind keine Kriegsfirma, wir machen hier nur
saubere Energie und machen die Leute glücklich damit. Das sind
unsere Generatoren, die werden nach unseren Vorgaben produziert in
Deutschland.
Seit kurzem gibt es einen Werkstattmeister, der
die einzelnen Komponenten zusammenbauen wird. Zuvor durfte in der nur
acht Mitarbeiter zählenden Firma jeder einmal Hand anlegen; auch
Tina Disano selbst und die anderen Frauen im Team hätten sich
schon mit der Montage befasst. Die Amerikanerin mit familiären
Wurzeln in Italien und Deutschland rundet mit derlei ihre Erfahrungen
mit den erneuerbaren Energien ab. Dass man diese hierzulande
entwickelt und in die Versorgung einbindet, beeindruckte sie.
td2720
Ich war ein Jahr lang in Deutschland als Studentin
und habe mich dann immer für das Land interessiert, weil das
Land ziemlich fortschrittlich ist auf der Seite von erneuerbaren
Energien. Und ich finde, wie Leute das in Deutschland machen, da
kann auch mein Heimatland Amerika viel lernen.
So kam sie gerne für ein Praktikum
zurück, einbringen sollte sie ihre Ausbildung im Bereich
Marketing und da sie zwei Jahre später nun angestellt ist, wird
ihr das gut gelungen sein. Ihren Kontakt mit Kunden begleiten in
Europa ganz andere Aspekte als anderswo. Denn auch Leute hierzulande
wollen mitunter Strom erzeugen und haben dabei ein Uferstück
für "ihr" Kleinstwasserkraftwerk im Sinn.
td2154
In Deutschland sind alle Daten vorhanden, da gibt
es Webseiten für alles: Pegelstand, Flussbett, Flussbreite,
nächstgelegener Netzeinspeisepunkt. Also man kann da alles
finden was man braucht. Aber in Entwicklungsländern sieht es
ganz anders aus.
Doch abgesehen davon, dass mit spontanen Anfragen
vom Orinoko und vom Sambesi nicht zu rechnen ist, weiß Tina
Disano, dass es dann darum ginge, an Informationen zu kommen, die noch
nicht ins World Wide Web eingespeist sind.
td2122
Was für Fließgeschwindigkeiten sind da
in einem Jahr. Die gibt es nicht in Entwicklungsländern. Die
müssen wir dann selber ausmessen.
Wenn das Wasser mit 1,5 Metern pro Sekunde
unterwegs ist, ist die Stelle prinzipiell geeignet. Bei 2,75 Metern
pro Sekunde erreicht der Generator die maximale Stromerzeugung; das
ist jedoch schon sehr schnell und es ist klar, dass, wer die Kraft des
Wassers nutzen will, dieser Kraft auch standhalten muss. Noch ein
Grund für einen Besuch vor Ort, denn Kies, Sand und Schlamm geben
nicht den nötigen Halt. Das Kleinstwasserkraftwerk ...
td0353
das schwimmt an der Oberfläche vom Wasser und wird zum Boden,
also zum Flussboden hin verankert, entweder mit einem normalen
Schiffsanker, oder einem Zementblock, oder auch mit Stahlseilen, wenn
es eine Kanalinstallation ist, kann man es auch zu den
Kanalwänden befestigen ...
In etwa so gestaltet sich auch die Befestigung der
Wasserrads, das die Firma im LORA-Sendebereich laufen lasst. Es zwackt
in Giesing, versteckt hinter der Kraemerschen Kunstmühle, dem
Auer Mühlbach etwas Energie ab - viel weniger als die Turbine,
die ein paar Meter weiter im Mühlengebäude rotiert. Doch
hierher kommen die Techniker von Smart Hydro Power, wenn es um Tests
mit Wechselrichtern und anderen elektrischen Komponenten geht. Die
stehen am Ufer. Was das komplette System idealerweise für ein
Dorf abseits des Stromnetzes leisten kann, zählt Tina Disano auf:
td0629
Also die Turbine erzeugt 24 Stunden am Tag Strom,
"baseload-Strom", nicht wie Solar oder Wind. Immer da. Man kann
damit auch Maschinen betreiben, nicht nur Licht. In
Entwicklungsprojekten nutzen die hauptsächlich Solar oder
Wind. Wasser bringt eine Grundlast da. Zweitens, wenn die Turbine
5kW Nominalleistung produziert, dann kriegt man ungefähr 42000
Kilowattstunden im Jahr, das heißt, zehn durchschnittliche
deutsche Haushalte. In einem Entwicklungsland kann man ein Dorf von
200 bis 400 Leuten versorgen mit Licht. Die Größenordnung
ändert sich sehr, wenn man von verschiedenen Ländern und
ökonomischen Niveaus redet.
Zwei Exemplare aus einer Beta-Serie lieferte Smart
Hydro Power in Deutschland aus, eines in die Schweiz, weitere nach
Peru, Pakistan und Indonesien. Technische Probleme mit den Anlagen
selbst seien nicht zutage getreten, kein Generator sie undicht
geworden und vollgelaufen. Die an der Elbe gemachten Erfahrungen
erachtet Tina Disano für den Kontakt mit der Wasseraufsicht als
hilfreich.
td1225
Also das ist eigentlich die erfolgreichste
Installation bisher. Die Angst auf der behördlichen Seite ist
immer, dass wir mit dem Schiffsverkehr Probleme verursachen
könnten. Da war es wirklich problemlos sechs Monate: Die
Turbine schwamm an der Seite und es war kein Ding.
Heikler sind die Dinger und die Sachen, die in
Gewässern mitunter auf das Wasserkraftwerk zuschwimmen.
td1329
In der Schweiz sind wir auch in einem Kanal und
wir haben da einige Erfahrungen auf der Treibgutseite, wo wir noch
arbeiten müssen. Aber wir sind auf dem richtigen Weg, weil wir
dort einen sehr kompetenten Partner haben.
Naiver Anschauung nach werden in
Entwicklungsländern, wenn ein Ast ein solches
Kleinstwasserkraftwerk blockiert, die Leute vom Dorf ihn rasch
entfernen, so dass der Strom wieder fließt.
td1459
Das ist genau richtig. Dort ist der Strom
notwendig. Die kümmern sich darum, ihr eigenes Gerät zu
warten. Wir haben jetzt zwei große Projekte. Einmal in Peru
und einmal in Indonesien. Die noch nicht installiert sind. Die
werden wir innerhalb der nächsten zwei Monate installieren. Wir
werden die auch dort vor Ort die Dörfler betreuen, mit der
Installation und mit der Wartung und zeigen, wie man das macht und
auf die Turbine aufpasst.
Allerdings fragt sich, ob für ein Dorf, das
sich gern selbst um sein Kraftwerk kümmert, eine Anlage für
vielleicht 15000 Euro erschwinglich ist. Wen kann man sich als
Käufer vorstellen? Wer sind die Adressaten für das
Marketing? Tina Disano verweist auf Joint-Ventures mit Firmen, die auf
Strom angewiesen sind und ihn zur Zeit mit Dieselgeneratoren
erzeugen.
td1605
Aber es gibt auch andere Möglichkeiten. Zum
Beispiel, die großen Stromkonzerne, die in dem Land
arbeiten. Die haben die Aufgabe, die Leute mit Strom zu
versorgen. Die besitzen diese Inselnetze und die werden momentan
meistens mit Diesel in Betrieb genommen. Die haben ja ein
persönliches Interesse, ihre Kosten zu reduzieren.
Für Tina Disanos Firma gilt wiederum, die
Ausgaben zur praktischen Erprobung, für Kundenbetreuung und
Vertrieb klein zu halten; nicht einfach, bei Geschäftsbeziehungen
von Kontinent zu Kontinent
td2831
Wir skypen sehr viel, Skype kostet nichts. Wir
haben fast keine Kosten auf der Werbungsseite momentan. Aber
dafür hohe Reisekosten, relativ. Und versuchen, so viel wie
möglich auf Konferenzen eingeladen zu werden ...
td2907
Es ist auf jeden Fall ambitioniert wie wir
vorangehen; weil wir wollen gleichzeitig in Südamerika aufbauen
als wie in Indonesien als wie in Pakistan. Dafür brauchen wir
und zum Glück haben auch zuverlässige Partner, die auch
Kosten übernehmen. Die bezahlen zum Beispiel vor Ort
Prospekte. Die im Land angepasst sind für die einheimischen
Leute, dass es interkulturell verständlich ist. Die teilen
schon Werbungs- und Markteinführungskosten.
Abmoderation
In Feldafing am Starnberger See entstehen Kraftwerke, die zur
Stromerzeugung nur in den Fluss hängen muss. Bilder und weitere
Informationen gibt es im Internet unter www.smart-hydro.de.