Sendungsausschnitt
Im Katalogtext erwähnt Jana Kassler, Marseus van Schriek sei naturverbunden gewesen und sei der Schlangen- und Reptilienzucht als Leidenschaft nachgegangen. Wer bei einer Führung im Herzog Anton Ulrich - Museum vor dem Ölgemälde "Äskulap und die römischen Gesandten" Halt macht, bekommt dort Aufschluss über die Herkunft eines heute noch gebräuchlichen Symbols, das an jeder Apotheke zu finden ist: Die sich um einen Stab windende Schlange, die Äskulapnatter.
Der Kunsthistorikerin Gisela Bungarten ist dabei wichtig, dass der Künstler Luca Giordano die bei Ovid auftauchende Geschichte als Begegnung wirklicher Personen gemalt hat. Der junge Römer sucht einen betagten Mann auf und berichtet ihm wohl gerade vom Übel der Pest in seiner Heimatstadt. Eigentlich aber ist Äskulap ein Halbgott, der in Epidauros verehrt wurde.
Im dortigen Tempel könnten Priester Schlangen gehalten haben, genauso wie man annimmt, dass Kranke in der Antike Äskulapien, das waren Orte der Schlangenhaltung, aufgesucht haben. Ulrich Joger zufolge handelte es sich dort um ungiftige Schlangen, die Heilungen beruhten demnach auf psychischen Effekten.
In seinem Buchbeitrag "Schlangen im Volksglauben" liefert Joger aber noch eine sehr interessante, tiefer greifende Theorie zur Herkunft des Apotheker-Symbols.
Äskulapstab und Medinawurm
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Was den Ausschlag gab, diese unvergesslichen Details zur traditionellen Behandlung des Medinawurmes in dieser Pandoora Ausgabe tatsächlich unterzubringen, waren die Auskünfte von Museumsdirektor Ulrich Joger auf eine Frage nach Erfahrungen mit und Resonanz auf die seit fast zwei Monaten laufende Schlangen- und Drachen-Ausstellung.
Sensationslust des Publikums
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Es zeigt sich: Das gemeinsam von Herzog Anton Ulrich - Museum und Staatlichem Naturhistorischen Museum getragene Ausstellungprojekt "Drachen und Schlangen" gewährt Lernen und Erkenntnis auf diversen Ebenen. Damit haben wir das Ende von Pandoora spezial heute erreicht.
Sollten wir Sie zu einem Besuch angeregt haben, wäre das schön und gerne liefern wir die Öffnungszeiten: Die Pforten beider Häuser - des Kunstmuseums an der Museumsstraße und die des Naturkundemuseum an der Pockelsstraße am nördlichen Rand der Braunschweiger Innenstadt - stehen dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr offen, mittwochs von 13 bis 19 Uhr. Der Eintritt beträgt 6 Euro für Erwachsene, 4 Euro ermäßigt und 2 Euro für Kinder. Das Ticket kann auch zu getrennten Besuchen an beiden Ausstellungsorten genutzt werden. Die Ausstellung "Schlangen und Drachen - Natur und Kunst" läuft bis zum 27. Januar 2008.
Am Mikrofon verabschieden sich von Ihnen Angelika Dikhoff und Markus Hiereth